Allgemein- und Viszeralchirurgie Sulzbach

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Dick- und Enddarmkrebs (Colon- und Rectum-Carcinom)

Der Dick- und Enddarmkrebs gehört mit 55.000 Neuerkrankungen pro Jahr zu den 3 häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Vorsorgeuntersuchungen spielen daher eine große Rolle, da wir die Vorstufen (Polypen) endoskopisch abtragen und damit die Entstehung eines Dickdarmkrebses verhindern. Ein Dickdarmkrebs kann Blut im Stuhl verursachen oder bei fortgeschrittenem Wachstum zu Passagestörungen führen, bis hin zum Darmverschluss. Die Diagnose stellen wir bei einer Dickdarmspiegelung durch Entnahme einer Gewebeprobe.

Für die Therapie ist die Lage des Tumors sehr wichtig. Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen Kolonkarzinomen (Dickdarm-) und Rektumkarzinomen (Enddarmkrebs). Letztere befinden sich im Mastdarm, den letzten 16 cm vor dem Schließmuskel. Die wichtigste therapeutische Maßnahme ist die Operation. Dabei streben wir eine Entfernung des betroffenen Darmsegmentes mit ausreichendem Sicherheitsabstand an. Außerdem entfernen wir das zu diesem Segment gehörige Lymphabflussgebiet mit den darin befindlichen Lymphknoten.

Bei einer derartigen Operation entfernen wir ein Darmsegment von ca. 30 cm Länge. Der Mensch ist hinsichtlich der Darmlänge eher überversorgt, so dass nicht mit einer Funktionseinschränkung zu rechnen ist. Lediglich bei Tumoren, die sehr nahe am Schließmuskel gelegen sind, fallen Darmanteile weg, die funktionell schwierig zu ersetzen sind.

Die Hemicolektomie (Rechts- o. Linksresektion des Dickdarmes), die erweiterte Sigmaresektion (Entfernung der Dickdarmschleife) oder die Transversumresektion (Entfernung des Querdarmes) sowie die subtotale Dickdarmentfernung (bei z.B. Colitis ulcerosa) stellen mit ausgiebiger, zentraler Entfernung des Lymphabflussgebietes bei bösartigen Tumoren des Dickdarms operative Standardverfahren dar.

Beim Rektumkarzinom (Enddarmkrebs) operieren wir möglichst unter dem Erhalt des Schließmuskels (anteriore oder tiefe anteriore Rektumresektion). Wir achten besonders darauf, dass das umgebende Lymphknotengewebe des Enddarmes im Rahmen der totalmesorektalen Exzision (TME) in einem Stück mit dem Enddarm entfernt wird. Wenn die Anastomose (Neuverbindung der verbliebenen Darmanteile) sehr tief im kleinen Becken liegt, schützen wir sie durch eine vorübergehende Stuhlableitung in Form eines künstlichen Darmausganges. Dieser wird zurückverlegt, wenn die Anastomose verheilt ist, meistens nach 3 Monaten. Liegt das Karzinom direkt am Schließmuskel oder infiltriert diesen, dann muss eine Rektumexstirpation erfolgen, bei der der Schließmuskel weggenommen wird. Wir legen dann einen endgültigen, künstlichen Darmausgang. Im Idealfall beträgt der Aufenthalt nach der OP 4 bis 5 Tage, im Normalfall eine Woche.
Dr. Jochen Schuld
Dr. Jochen Schuld

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